Project Description
Kunst und Kunstmarkt
Über die Kunst, was sie als Kunst ist, und über die Kunst, was sie als Produkt ist; über Kunst als Ausdruck von Besonderheit in einer Gesellschaft und Kunst als Warenwert auf dem Markt.
Mit einem Vorwort von seiner Magnifizenz o.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Techn. Josef W. Wohinz, Rektor der Technische Universität Graz, und dem Präsidenten des ‚Österreichischer Verband der Wirtschaftsingenieure‘, Dipl.-Ing. Dr. Techn. Harald Wagner, und einem Nachwort vom Bürgermeister der Stadt Graz, Alfred Stingl
40 Seiten, 1 Abbildung, Halbleinen, 21 cm x 21 cm
ISBN-Nr. 3-907048-03-2
Preis: SFR 25,- € 16,-
plus für Verpackung und Versand
Inhalt
Reflexionen über die Wechselwirkung zwischen Kunst und Kunstmarkt, eine kleine Schrift, die aus einem aufmerksam gelebten und erfahren Leben die Menschen und ihr Verhälntnis zur Kunst und zum Verkauf von Kunst beobachtet. In wenigen Strichen wird der Begriff der Kunst umrissen. Und im krassen Gegensatz dazu die Gesetze des Kunstmarktes, seine gesamtwirtschaftlich betrachtet unbedeutende Größe, seine Funktionsmechanismen und seine Rückwirkung auf die Kunst. Künstlerische Werke zu schaffen und sich an künstlerischen Werken zu erfreuen, das gehört zu den edelsten Fähigkeiten des Menschen. Doch spinnt man diesen eigentlich göttlichen Faden weiter, dann eröffnet sich wie im Nebel darüber noch ein edlerer Sinn, nämlich der, Menschlichkeit zu üben. Kunst mag sich ein Denkmal setzen, Menschlichkeit ist das unmöglich. Es ist eine von diesem Gedanken fein durchwobene Schrift über die Sinnhaftigkeit dieses Lebens, ein Buch, das jeden Leser fesseln muss.
Buchaufbau
Der Text ist als Fachteil in Form einer breiten Buchspalte und als ein Stichwortteil in Form einer zweiten, einer schmalen Spalte angelegt, in welcher neben jedem Absatz ein die Orientierung sehr erleichterndes Schlüsselwort zu finden ist und schnelle Orientierung ermöglicht.
Keywords
- Sprachverwirrung in Sachen Kunst (confusion of tongs in the matter of art)
- Kunst in der Erkenntnistheorie (art in the view of theory of cognition)
- Kommunikative Seite der Kunst (art and communication)
- Kunst als Ausdruck von Besonderheit (art as an expression of appreciation)
- Zusammensetzung des Kunstmarktes (the structure of the art market)
- Größe des weltweiten Kunstmarktes (total turnover of the world wide art market)
- Anzahl der Künstler in einer Gesellschaft (number of artists in a country)
Textprobe
Wenn die Wärter des Museums am Abend die Türen hinter sich geschlossen haben, dann beherbergt das Museum in seinen Mauern nicht etwa Kunst, nein, es beherbergt nur eine Ansammlung von Material, denn es fehlen die Betrachter, die es als Kunstwerk erfahren können. Eine Ansammlung von Material, ja, zwar von nicht ganz normalem Material, nämlich von kunstfähigem Material oder Material mit Kunstpotenz, aber nicht Kunst. Stehe ich allein vor einem Kunstwerk und erlebe das Kunstwerk, dann ist es ein Kunstwerk, drehe ich ihm den Rücken, es ist von dem Moment an kein Kunstwerk mehr. Das Wildschwein, das an den Ruinen von Abbeyville im Wald von Cuttex im Süden der Insel grunzend auf der Suche nach Futter vorbeistreunt, was wird es denken, könnte es denken? „Hm, wenig Futter, und so viele Steine, ein Haufen Steine, wie ein Steinhaufen, merkwürdige Steine, aber nicht zum Fressen, grunz, grunz.“ Es würde den Ort fürderhin meiden. ** Ob Kunst eines bestimmten Künstlers vom Markt angenommen wird, ob es zu breiten Verkäufen kommt, die schließlich auch die Museumsverantwortlichen zur Anschaffung locken, und so schließlich diese Kunst in den Hainen der Zukunft für Generationen erhalten bleibt, das wird heute nicht von der nicht faßbaren Qualität bestimmt, sondern vom Grad der Medienfähigkeit. Kunst muß raus aus dem naturgemäß engen Atelier des Künstlers hinein in die Medien dieser Welt, auf deren Straßen und Plätze; je lauter, je besser für den Erfolg auf dem Markt. Markt macht Kunst, Medienfähigkeit macht Kunst. Kunst als Anlage ist eine Illusion; wessen Qualität nicht wichtig ist, wessen Wert von Modeerscheinungen, von Mache gesteuert wird, dessen Eignung zur Wertbildung und Wertsicherung kann nur gering, seine Risikopotenz nur hoch sein. Nicht die Kunst des Marktes ist die Kunst, welche die Gesellschaft durch die sie repräsentierenden Fachleute zum Verbleib im Elysium bestimmt, doch deren Geschmack wird durch den Markt und die Medien, die sich dieser bedient, irgendwie beeinflußt, kurzfristig ganz bestimmt – denn die Wertfindungen auf dem Markt sind kurzfristig angelegt – , längerfristig sicher weniger, und langfristig, über Spannen von Generationen, wohl gar nicht mehr. Die Stellung eines Künstlers auf dem Markt ist schwach, er steht immer in Schlamm und Regen, vor allem wenn er neu und noch nicht eingeführt ist. Der Künstler wird auf dem Markt behandelt wie der Dreck des Marktes, in welchem er steht. Von Supplier Management keine Spur. Folge des Überangebotes, Folge des fehlenden Qualitätsmaßstabes: keiner weiß, was wirklich Qualität in der Kunst ist, am ehesten und zuverlässigsten noch aus ferner Zukunft rückwärts in ferne Vergangenheiten beurteilbar, daher will keiner sich blamieren, auf das falsche Pferd gesetzt zu haben, und keiner will sich dem Risiko einer Fehlentscheidung aussetzen, es geht um Geld, Risikogeld, oft viel Geld. Das ist verständlich, aber die Behandlung wie Dreck, nicht selten beleidigend, wäre nicht notwendig und ist auch nicht verständlich. Gleicht die Gerechtigkeit aus? So mag es scheinen, denn Kunsthändler werden kaum jemals reich, sie nehmen den Künstlern zwar viel ab, 40 bis 60% vom Verkaufspreis des Kunstobjektes, aber davon müssen sie die Kosten für erforderliche Infrastrukur und Unterhalt ihres Geschäftes und des Marketings decken und dazu das Risiko in Form der nicht verkauften Bilder tragen; da kann nicht viel bleiben.