Bericht über Festvortrag an der Hauptversammlung des Zellcheming Verbandes in Wiesbaden 2010
von Dr. Kerstin Graf, erschienen in „Wochenblatt für Papierfabrikation, 7 2010“
Erscheinungsdatum: 14.07.2010

Festvortrag

Bereits zum vierten mal auf einer öffentlichen Mitgliederversammlung in genoss, einen Festvortrag von Prof. Dr. Wilhelm Kufferath – ein Mann aus den eigenen Reihen – hören zu können. Vor genau 10 Jahren war es das letzte Mal, als er mit seinem Vortrag „Vom Wandel des Menschenbildes  in Philosophie, Kunst und Ethik – Vorgaben des 20. an das 21. Jahrhundert “faszinierte.
Prof. Kufferath ist künstlerisch ausgesprochen begabt und vielseitig. Das fing schon damals an als er noch als selbstständiger Unternehmer Siebe für die Papierindustrie herstellte. Für die damaligen Studenten war ein Sieb ein schwer in die Maschine einzuziehendes Utensil, das man brauchte, um die ersten Wassermassen aus dem Stofflauf von den Fasern zu trennen.
Wie ein Sieb wissenschaftlich funktioniert, vermittelte Prof. Kufferath in zwei Vorträgen. Unvergesslich.
Er liebt Musik und spielt Orgel. Einen Teil seiner Skulpturen stellte er auch schon in Darmstadt aus. Häufig fallen sie dadurch auf, dass in ihnen eine kleine Unregelmäßigkeit oder sogar ein deutlicher Bruch zu sehen ist. Vielleicht drückt er damit aus, dass es nichts in der Menschlichen Welt ohne Störung oder Bruch gibt – die volle Harmonie existiert nicht – sonst wären wir nicht aus dem Paradies vertrieben worden.
Und, Professor Kufferath ist ein Philosoph – das kommt in seinen Büchern zum Ausdruck, ebenso wie in seinen Vorträgen. Das Thema des Vortrages lautete: „Philosophische Argumentation demokratischer Strukturen“. Wieder zeigte er mit diesem Vortrag eindringlich, dass er ein Künstler des mitreisenden Sprachgebrauchs ist. Sich spielerisch geschickt der Sprache bedienend, kann er komplizierteste Vorgänge verständlich machen.
Sein Vortrag wird im Wochenblatt für Papierfabrikation 9, 2010 veröffentlicht.